Vereinsgeschichte

Offizielles Gründungsjahr 1949

 

Die Anfänge des Trachtenvereins D`Puachstoana liegen in der Zwischenkriegszeit, als Toni Haslauer, der in den 20er Jahren einige Zeit in Zell am See gearbeitete hatte und das dort erlernte Schuhplatteln auch einigen Puchern (seinem Bruder Josef Haslauer, weiters Josef Heiligenstein, Franz Wintersteller und Sepp Denning) beibrachte. Erst einige Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde diese Brauchtumsform auf Anregung von Josef Haslauer wieder aktiviert. Die „offfzielle“ Gründung der „Puachstoana“ erfolgte 1949. Bei der ersten Zusammenkunft am 6. Jänner fanden sich 12 Personen ein. Schon am 13. März dieses Jahres gelangte bei der Josephifeier der Freiwilligen Feuerwehr beim Raschlwirt erstmals ein Plattler zur Aufführung, und am 1. Mai organisierte die junge Gruppe zusammen mit der Trachtenmusikkapelle die Aufstellung des Maibaums. Auftritte bei goldene Hochzeiten, am Jakobikirtag, beim Alm- und beim Abdreschtanz sowie der Krampusfeier beim Raschlwirt folgten als Vereinsaktivität in diesem ersten Jahr des Bestehens Der Verein wurde professioneller, die Mitglieder erhielten 1951 eigene ausweise und den Stoff für eine einheitliche Tracht, 1952 wurde ein Jahresmitgliedsbeitrag von 20 Schilling festgelegt, 1954 erfolgte die Fahnenweihe (mit Fackelzug).

 

„Treu dem guten alten Brauch“

 

Während der 50 Jahre seines Bestehens hat der Verein nach seinem Fahnenspruch „Treu dem guten alten Brauch“ vor allem zwei Ziele verfolgt: die Erhaltung des Volkstanzes und der Tennengauer Tracht, wie sie erstmals anläßlich der Fahnenweihe getragen wurde. Bei den Frauen besteht diese aus einem schwarzen Rock, einem schwarzem Leib mit rotem Latz, einer weißen Bluse, einer blauen Schürze und weißen Stutzen, bei den Männern aus einer schwarzen Lederhose, einem blauen Rock, blauen Stutzen, einem weißen Hemd, schwarzem Hut und rotem Binder.

1965 wurden fünf Mädchen und acht Burschen neu eingekleidet und zu diesem Anlass ein großer Brauchtumsabend abgehalten. Ergänzungen bei den Trachten wurden ab 1972 angeschafft.

 

Heimatabend für unsere Gäste

 

Bei den Darbietungen kamen bald auch die Feriengäste auf ihre Rechnung, insbesondere als man ab 1961 monatlich Heimatabende abhielt, die zwischen Jägerwirt, Hollwegerwirt und Kirchenwirt alternierend stattfanden. Doch versuchten D`Puachstoana auch, durch Auftritte im Ausland Gästen einen Urlaub in ihrer Heimatgemeinde schmackhaft zu machen. So berichtet etwa das „Demokratische Volksblatt“ vom 15. September 1962 unter der Überschrift „Die Puachstoana reisen zu den Ruhr-Kumpels“ von einer Werbefahrt nach Gelsenkrichen, die vom Fremdenverkehrsverein initiiert worden war. Solche Fahrten wiederholten sich in den 1970er Jahren.

Auch die Zahl der heimischen Auftritte vermehrte sich im Laufe der Zeit und erreichte etwa 1966 bereits 38. Zu den jährlich wiederkehrenden Ereignissen, bei denen sich “D`Puachstoana“ maßgeblich beteilig(t)en, gehören das Maibaumaufstellen, das Palmeseltragen, das beliebte Vereinsgartenfest beim Kirchenwirt und der Trachtenball. Daneben besuchten die Vereinsmitglieder auch andere Länder und bereisten z.B. Sudspanien, Belgien und wiederholt Dänemark (Ballerup). Naben den brauchtümlichen betrieben die Vereinsmitglieder aber auch sportliche Aktivitäten wie Rodeln, Eisstockschießen, Radrennen oder Fußballspielen. Anlässlich der Feiern zu ihrem 30jährigen Bestehen veranstalteten „D`Puachstoana“ am 19. und 20. April 1979 den „1. Pucher Volkstanzabend“ und das „1.  Puachstoana Fingerhakeln“.

 

Problokal im Gemeindehaus

 

Ab dem Winter 1980/81 wurde der Proberaum im Keller des Gemeindehauses großzügig umgebaut, nach einer „Sommerpause“ von sieben Monaten schließlich die Raumgestaltung durchgeführt, so dass 1982 das neue Probelokal bezogen werden konnte (Erneut umgebaut und um einen Raum erweitert wurde es 1992).

 

Das Vereinsleben

 

1991 organisierten „D`Puachstoana“ erstmals ein öffentliches Sommernachtsfest und stellten dafür am Gemeindeparkplatz ein großes Zelt auf. Im folgenden Jahr fand diese Festlichkeit am Milupaparkplatz statt.

Neben den zahlreichen Veranstaltungen, die der Verein organisierte oder tänzerisch mitgestaltete, nahm er auch an diversen anderen gesellscahftlichen Ereignissen innerhalb- und außerhalb der Gemeinde teil. Zählt man zu diesen vielfältigen Aktivitäten die etwa 15 jährlich stattfinden Proben (für einige Mitglieder auch noch die sechs Ausschußsitzungen) hinzu, wird deutlich, dass die 32 aktiven „Puachstoana“ einen großen Teil ihrer Freizeit für die Vereinsaktivitäten aufwenden.

 

Ammerer Gerhard, 1998, Puch bei Hallein,

Geschichte und Gegenwart einer Salzburger Gemeinde