(Quelle: Diplomarbeit Lackner Barbara 2009)
Das vielkritisierte Niveau eines Heimatabends hängt, wie der gesamte Tourismusbereich, vordergründig vom wirtschaftlichen Faktor ab, da Kosten für einen Heimatabend, unabhängig vom Niveau, entsteht. Auch ist der organisatorische Aufwand nicht zu unterschätzen. Denn jede Darbietung muss einstudiert und geprobt werden (vgl. Kapeller 1991: 103).
Heimatabende haben für Trachtenvereine demnach eine große Bedeutung. Einerseits stellt er eine finanzielle Unterstützung dar, und andererseits stärkt er das Vereinsleben. Alleinig die Kosten für eine Tracht - ein „Dirndlgwand“ oder eine Lederhose, sind zu bedenken. Die Jungen Leuten gehen alle in die Lehre oder in die Schule und wenn sie das Gewand auch noch kaufen müssen, dann gibt es bald keine Vereine mehr (vgl. Leitner 2009, Gespräch).
Wenn ein Verein keine Heimatabend mehr hat, dann geht ihm auch das Geld ab und der Verein kann die jungen Leute nicht mehr einkleiden. Falls keine Heimatabende mehr stattfinden bzw. zurückgehen, so wie es zurzeit der Fall ist, dann besteht weiters die Gefahr, dass die Trachtenvereine keinen Zulauf mehr haben werden. Wenn die Mitglieder nicht mehr zeigen können, was sie gelernt haben, dann freut es sie auch nicht mehr im Verein tätig zu sein (vgl. Leitner 2009, Gespräch). Ein Trachtenverein hat sich im Tennengau schon aufgelöst, weil sich nichts mehr „gerührt“ hat im Ort (im Sinne von Heimatabende, Veranstaltungen, etc.). Zudem wurden im Tennengau in den Vereinen (Goldhaubengruppen, Schnalzer, Trachtenvereinen) € 38.000 für Trachtenbekleidung (reines Gwand) im Jahr 2008 ausgegeben. Gesamte Umwälzung war € 138.000. Das zeigt, dass es auch ein Wirtschaftsfaktor ist, der eigentlich nicht sterben darf (vgl. Leitner 2009, Gespräch).